Roots Hamburg
Das Roots zur Hamburger Abenddämmerung © Julian Daiber

Mit dem Roots ist in Hamburg ein Meilenstein nachhaltiger Stadtentwicklung entstanden: Deutschlands höchstes Holzhochhaus steht nicht nur für innovative Architektur, sondern auch für einen ganzheitlichen Ansatz des klimagerechten Bauens. Im Elbbrückenquartier der HafenCity kombiniert der Gebäudekomplex modernen Wohnraum mit einer öffentlich zugänglichen Umweltbildungsstätte – und setzt dabei auf umweltfreundliche Materialien und zukunftsweisende Gebäudetechnik. Ein zentrales Element dabei ist die smarte Gebäudeautomation von Kieback&Peter – sie sorgt dauerhaft für Energieeffizienz, Komfort und einen optimierten CO₂-Footprint.

Nachhaltige Synergie aus klimafreundlichem Baustoff und smarter Technik

Von der Elbe aus sticht das Roots durch sein einzigartiges Erscheinungsbild heraus ǀ © Julian Daiber

Holz erlebt als Baustoff eine Renaissance – dank moderner Techniken wie Brettsperrholz (CLT), die stabile, sichere und ökologisch vorteilhafte Gebäudekonstruktionen ermöglichen. Der Einsatz von Holz reduziert aber nicht nur den CO₂-Fußabdruck erheblich, sondern verbessert auch das Raumklima und eröffnet neue architektonische Freiheiten. In Kombination mit smarter Gebäudeautomation lässt sich der Energieverbrauch zudem deutlich senken.

Das Roots ist ein ideales Beispiel für die nachhaltige Synergie aus dem Baustoff Holz und zukunftsweisender Technik. Krystian Grunwald von der Kieback&Peter Niederlassung Hamburg hat mit seinem Team eine smarte Automationslösung für Deutschlands höchstes Holzhochhaus geschaffen. Der Regelungsexperte war begeistert von dem Projekt: „Ich fand es vom ersten Moment an extrem spannend, an einem Gebäude mitarbeiten zu können, das von der Bausubstanz bis zur technischen Ausstattung für ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit steht.“

Brandschutz und Nachhaltigkeit – smart gelöst

Ein Hochhaus aus Holz statt aus Stahlbeton – macht das einen Unterschied für die Gebäudeautomation? Krystian Grunwald erklärt: „Ja, die Holzbauweise hat unsere Planung schon beeinflusst, vor allem im Bereich Brandschutz. Dort sollte selbstverständlich alles zu 1000 Prozent sicher sein. Deshalb haben wir Sicherheitssysteme wie Rauchmelder, Brandmeldetaster und Entrauchungsanlagen gemäß des Brandschutzkonzepts in einem deutlich größeren Umfang integriert.“ Unter anderem realisierte das Team dazu die Regelung der maschinellen Rauchabzugsanlage für den Ausstellungsbereich. Der Rauchabzug erfolgt auf Basis des Nachströmprinzips über die gezielte Ansteuerung der Zulüfter sowie eine Tür, die sich im Brandfall automatisch ins Freie hin öffnet. 

Zentrales Bedientableau für alle technischen Anlagen

Zu den Aufgaben des Teams zählten neben dem Brandschutz und der automatisierten Abluftführung in den Wohnungen insbesondere die intelligente Regelung von Heizung, Lüftung und Klimatisierung in den Ausstellungs- und Gastronomieflächen. Ein zentrales Bedientableau beim Concierge in der Lobby des Roots vernetzt sämtliche Automationsbereiche und ermöglicht eine einfache, zentrale Steuerung.

Neben einem möglichst ressourcenschonenden Betrieb legten die Bauherren großen Wert auf eine langlebige und wirtschaftlich effiziente Lösung: „Wir haben ausschließlich hochwertige Automationskomponenten verbaut – viele davon stammen aus unserer eigenen deutschen Produktion bei Kieback&Peter“, erklärt Grunwald. „Das Ergebnis ist ein modernes, digitales Regelungssystem, das im Roots zuverlässig alle technischen Anlagen steuert.“

Warme Abluft heizt kalte Frischluft – gut für Klima und Kosten

Ausstellungsfläche der Deutschen Wildtier Stiftung ǀ © Julian Daiber

Für ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität in den Ausstellungs- und Gastronomiebereichen entwickelte das Team eine durchdachte, nutzerfreundliche und wirtschaftliche Lösung. Das System sorgt automatisch für eine konstante und angenehme Temperierung entsprechend der am zentralen Bedientableau eingestellten Werte. Dazu nutzt die Automation die Messwerte der integrierten Pendel- und Wandfühlern und regelt die Leistung der Konvektoren präzise nach.

Auch die Lüftungsanlage arbeitet vollautomatisch. Für eine verstärkte Frischluftzufuhr bei hoher Auslastung des Kinosaals integrierte das Team auf Wunsch der Betreiber zusätzlich einen manuellen Nachregel-Taster. „Wenn das Kino voll ist, lässt sich damit die Lüftungsleistung für drei Stunden erhöhen. Eine sehr effektive und zugleich kostengünstige Lösung.“ Für den nachhaltigen Betrieb ist insbesondere die Lüftungsanlage zuständig: Wärmetauscher entziehen der Abluft die Energie und bringen damit die Frischluft auf Temperatur. Das spart erhebliche Mengen an Heizenergie ein. 

Lichtwellenleiter für zuverlässigen Gebäudebetrieb

Von der Tiefgarage über zwei Heizzentralen bis ins oberste Geschoss hat das Team von Kieback&Peter das gesamte Roots mit digitalen Regelungen durchzogen. In sieben miteinander vernetzten Schaltschränken (Automationsschwerpunkten) regeln und steuern die flexiblen und leistungsstarken Controller von Kieback&Peter die gesamte Gebäudetechnik. Zwei davon haben die Experten mit Lichtwellenleitern verbunden. Grunwald erläutert den Grund: „Der Kabelweg zwischen den beiden Automationsschwerpunkten beträgt mehr als 100 Meter. Beim Einsatz normaler Kupferleitungen könnten die digitalen Signale gestört werden. Deswegen haben wir uns an dieser Stelle für Glasfaser entschieden.“

Effizienter Fernzugriff, wenn Support von Experten gefragt sind

Parameter können direkt an der DDC4020 geändert werden ǀ © Julian Daiber

Über das zentrale Regelungstableau in der Lobby des Roots lassen sich sämtliche Parameter der Gebäudetechnik einsehen und bei Bedarf anpassen – etwa Temperatur oder Lüftungsleistung. Vom Bauherren war vorgesehen, dass diese Aufgabe vom Concierge übernommen wird – nach entsprechender Schulung.

„Eine gute Idee. Oft sind die Concierges aber zurückhaltend bei technischen Einstellungen. Daher haben wir zusätzlich unsere Fernwartung Connect CS integriert – so kann unser Team einfach per PC unterstützen“, sagt der Automationsexperte. Nach seinem Resümee zum Projekt Roots gefragt, antwortet Krystian Grunwald typisch hamburgisch: „Ein echtes Vorzeigeprojekt! Das Roots verbindet nachhaltiges Bauen mit moderner Technik – und wir freuen uns, dass unsere Gebäudeautomation hier perfekt funktioniert. Kunde zufrieden, Team zufrieden – besser geht’s nicht.“

Gebäudeinformationen

Die nachhaltige Fassade verbindet Glas-Aluminium und Holz zu einer harmonischen Einheit ǀ © Julian Daiber
  • Gebäudehöhe: 65 Meter, 19 Etagen – derzeit Deutschlands höchstes Holzhochhaus
  • Konstruktionsart: Hybrides Tragwerk aus Holz und Stahlbeton
  • Holzanteil: Über 5.500 m³ Holz verbaut – hauptsächlich Brettsperrholz (CLT)
  • Nachhaltigkeit: Holz als nachwachsender Rohstoff mit geringer CO₂-Bilanz, Lebenszyklusbetrachtung für alle Baumaterialien
  • Digitales Gebäudemanagement: Intelligente Steuerung von Heizung, Klimatisierung und Lüftungssystemen
  • Mobilitätskonzept: Tiefgarage mit Carsharing-Angeboten, Fahrradabstellplätze, E-Ladestationen
Technik auf einen Blick © Julian Daiber

Holzhochhaus Roots – Technik im Überblick

  • Digitale Vernetzung von Heizung, Klimatisierung, Lüftung, Brandschutz in einer zentralen Automationslösung
  • Integration von 534 physikalischen Datenpunkten in sieben Automationsschwerpunkten (ASP)
  • Vernetzung von sieben Controllern der Typen DDC4020/DDC4040
  • Visualisierung der Anlagen auf einem Bedientableau in der Lobby
  • Fernzugriff Connect CS für gesicherte Fernwartung
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